Hinter den Kulissen einer Renovierung

Bez tytułusa

 In wenigen Tagen wird das Kino Scala in Krakau wieder eröffnet

Eigener Bericht der Krakauer und Warschauer Zeitung

  1. a. Krakau, 15. Dezember 1940

Nach einer Großrenovierung, die notwendiger war als der äußere Anschein zeigte, wird das Lichtspieltheater Scala wenige Tage vor Weihnachten seinen Vertrieb wieder eröffnen.  Das Eröffnungsprogramm bringt den Karl Fröhlich Film  „Herz der Königin“  mit Zarah Leander. Dann folgt noch in diesem Jahre der Film „Ein Leben lang“ mit Paula  Wessely, und schließlich ist eine besondere Silvester Überraschung mit einem Luftspielfilm vorgesehen, in dem Hans Moser die Hauptrolle spielt.

Die Großrenovierung, deren äußere Zeichen bereits jedem Passanten sichtbar sind, ist auf Veranlassung der Betriebsstelle für sämtliche Lichtspieltheater im  Generalgouvernement vorgenommen wurden.  Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass von den 103 Lichtspielhäuseln, die der Betriebsstelle unterstehen, innerhalb von sieben Monaten bereits 20 Kinos einer umfassenden Erneuerung unterzogen wurden und daß außerdem in der gleichen Zeit 56 Kleinrenovierungen durchgeführt worden sind.

Wenn sich die Lichtspielfreunde in wenigen Tagen von den vorgenommenen Arbeiten selbst überzeugen können, werden sie denn noch den Umfang dessen, was notwendig war und was geschehen ist, nicht ganz überblicken können. Trotzdem sind die Verbesserungen auffallend. An die Stelle schlechter Beleuchtung tritt flutendes Licht, noch im Oktober vergangenen Jahres gab es an der Außenfront keine Lampe. Die Treppen mit den abgeschlagenen Stufen wurden erneuert. Die innerlich schadhafte Installation, deren Störungen stets nur provisorisch behoben wurden, wurde überholt.

Der Fußboden, auf dessen brüchiger Linoleum-decke es sich so angenehm weich ging, der aber vielfach verfault und morsch war, wurde erneuert und mit Teppichen belegt. Die Vorname von Trennwänden ermöglicht eine bessere Sicht im ganzen Hause. Auf die Lüftung ist restlos verbessert worden. Es gab zwar früher schon Luftklappen. Die funktionierten indessen nicht. Der Kassenraum, der vor der Erneuerung einen Durchmesser von nur 2,15 Meter hatte, wurde in einer solchen Weise umgebaut, daß die Abfertigung der Besucher bequemer und reibungslose vor sich geht. Das gleiche gilt für die Garderobe, die in Annahme und Ausgabe unterteilt worden ist. Die Platzzahl, die für etwa 600 Menschen berechnet ist,  wurde im Interesse der Zuschauer etwas vermindert, das wird man besonders erfreut in den Seitenlogen feststellen.

Sehr wichtig ist die Schaffung gesonderter Ausgänge für die Rangbesucher.  Mit einer solchen Auflockerung das Lichtspieltheater und der Lösung eines verkehrstechnischen Problems ist gleichzeitig eine größere Sicherheit der Besucher gewährleistet, die sich beim Verlassen und Betreten des Hauses in Zukunft nicht mehr im Wege stehen werden.

Es ist klar, daß auch die Innenausstattung eine Reihe von Änderungen unterzogen wurde. Während früher die kalte, geschmacklose Marmorpracht ein rein jüdischen Bluff wie viele Einrichtungen des Hauses war, betritt man jetzt einen Innenraum, der mit seiner neuen, bin vorwiegend roten und goldenen Farben gehaltenen Ausstrahlung warme und gemütliche Züge zeigt.

Selbstverständlich wurden auch Bild und Ton auf den neuesten Stand der Technik gebracht, wie im übrigen alle baulichen Neuerungen denn Reich deutschen Vorschriften entsprechen. Die Stadt Krakau wird nach der Eröffnung dieses Lichtspieltheater seine Stätte haben, in der die neuesten Filmschöpfungen gleichzeitig mit dem Uraufführungen im Reich dargeboten werden.

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