Die Philharmonie probt

Das Orchester des Generalgouvernements im zweiten Konzertwinter

Weichsel Illustrierte – Oktober 1941

Aufnahmen: Borek

Mit wiederum guten Erfolg eröffnete die Philharmonie des Generalgouvernements im vollbesetzten Haus der „Urania“ in Gegenwart des Generalgouverneurs, Reichsminister Dr. Frank dessen Initiative die Gründung des Orchesters zu danken ist, unter Stabsführung seines Chefdirigenten, Dr. Hanns Rohr, die zweite Konzertsaison. In der verhältnismäßig kurzen Zeit eines Jahres hat sich das ausgezeichnete Orchester ein Namen erworben, der – wenn es selbst auch außerhalb des Generalgouvernements noch nicht aufgetreten ist – dennoch schon über die Grenzen dieses Raumes hinaus bekannt geworden ist. Den Montagskonzerten, die jeden Monat einmal stattfinden, geht traditionell Sonntag vormittags die Generalprobe voraus, die im wesentlichen deutschen Soldaten vorbehalten ist. Diese Vormittagsveranstaltungen, denen für den Höher nichts probenhaftes mehr anhaftet, sind wie die Hauptkonzerte gern besucht und finden stets begeisterte Zuhörer

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Auf 90 Mann ist die Philharmonie des Generalgouvernements in dieser Zahl erweitert worden und damit auch technisch in einen Stand gesetzt, der es jeder Aufgabe gewachsen sein läßt. Künstlerisch hat es diesen Befähigungsnachweis schon erbracht.

Rudolf Erb erwarb sich mit der Leistung der Volks-Sympfoniekonzerte rasch Sympathie. Auch in diesem Jahr wird der noch junge begabte Dirigent, der in Krakau eine dankbare und verpflichtende Aufgabe gefunden hat, wieder die Volk-Symfoniekonzerte leiten.

Dr. Hans Rohr, der Chefdirigent der Philharmonie des Generalgouvernements, hatte von Dr. Frank den Auftrag zur Gründung und Zusammenstellung des Orchesters erhalten. Es ist sein Verdienst, ein Orchester von hohen künstlerischen Niveau zusammengestellt und es zu schönen Erfolgen geführt zu haben.

Zum Konzertmeister der Philharmonie wurde der 21 jährige Münchner Fritz Sonnleitner verpflichtet. In diesem Jahr wird er mit einem von ihm gegründetem Streichquartett in die Öffentlichkeit treten.

In den zweiten Violinen sitzen stets die beiden Wysocki, Vater und Tochter nebeneinander. In einem der Serenadenkonzerte im gotischen Hof in Krakau errang Elisabeth Wysocka zusammen mit Wladislaw Wochniak mit dem Doppelkonzert D-moll von Bach einen stürmischen Erfolg.

Auch in diesem Konzertwinter werden in Krakau bedeutende deutsche Solisten mitwirken. Im ersten Konzert errang der ausgezeichnete Cellist Professor Ludwig Hoelscher große Erfolge.